Ein halbes Jahrhundert beim gleichen Arbeitgeber – das muss einer Ulrich Brökelschen erst einmal nachmachen. Der Partner der VM Vermögens-Management GmbH teilt anlässlich seines 50-jährigen Jubiläums am 1. August 2024 spannende Einblicke in seine berufliche Laufbahn.
Dass Ulrich Brökelschen eine Frohnatur ist, merkt man dem Dortmunder gleich an. So überrascht auch sein Motto auf der Webseite der VM („Man sollte sich selbst nicht zu wichtig nehmen“) wenig. Dieses Motto könnte nicht treffender für die Persönlichkeit von Ulrich Brökelschen, aber auch im positiven Sinne für seine Herangehensweise auf professioneller Ebene sein, das zeichnete sich in seiner nun 50-jährigen Laufbahn mehr als deutlich ab.
1974 beginnt Ulrich Brökelschen seine Lehre beim damaligen Privatbankhaus Burgardt & Bröckelschen¹. Nach der Ausbildung bleibt er in der Wertpapierberatung von Herrn Volkmann, seinem Ausbilder, der bis heute zu einem stetigen Begleiter auf seinem Weg werden sollte. Dieser brachte ihm zahlreiche Werte bei: Verbindlichkeit. Konsistenz. Empathie für den Kunden. Aber auch, wie man diesem gegenüber prägnant bleibt und somit nicht nur sorgsam mit seinem Geld, sondern auch mit seiner Zeit umgeht. Dass sich diese Werte wie ein roter Faden durch seine Geschichte ziehen, ist daher kein Zufall.
Noch heute haben die beiden täglichen Kontakt. Seit 30 Jahren telefonieren sie jeden Morgen pünktlich um neun Uhr zur Lage der Börse: Wie steht’s? Was kann man kaufen? In guter alter Manier sind es meist kurze, aber konsistente Gespräche.
Als Volkmann aus dem Berufsleben ausscheidet, übernimmt Brökelschen die Leitung der Wertpapierabteilung sowie die Niederlassungsleitung in Dortmund. Die Namen von Burgardt & Bröckelschen wechselten – Royal Bank of Canada, ABN Amro und schlussendlich die Bethmann Bank –, Brökelschen bleibt. 2010 wurde es schwer, die auf Wertpapiere und Aktien fokussierte Kundschaft weiterhin so zu bedienen wie bisher. Also wurde ein Deal gemacht: Ulrich Brökelschen wechselte mit seinen Kunden unter das Dach der VM, einer langjährigen Kundin von Bethmann, und betreut diese dort bis heute.
¹Trotz der Namensähnlichkeit ist Ulrich Brökelschen nur sehr entfernt mit diesem Familienstamm verwandt – daher auch der leichte Unterschied in der Schreibweise der Nachnamen
Die Gemeinschaft innerhalb der VM und das Verhältnis zu den Kunden sind für ihn wichtige Ankerpunkte geworden. „Ich hatte nie den Gedanken zu wechseln.“ Auch die enge Freundschaft zu VM-Partner Arnold Lindenau schätzt Ulrich Brökelschen sehr. Die hervorragende Zusammenarbeit der beiden „Dortmunder Jungs“ zeigt sich deutlich in der positiven Entwicklung, die die VM Dortmund in den letzten Jahren durch die beiden erfahren hat.
Besonders dankbar ist er auch dafür, dass er in seiner bisherigen Berufslaufbahn so viele Menschen aus den unterschiedlichsten Bereichen kennenlernen durfte: sei es der Mediziner, der Unternehmer oder die Familie, die bereits über mehrere Generationen betreut wird: Alle bringen ihre einzigartigen Geschichten und Sichtweisen mit ein, die Ulrich Brökelschen immer wieder fasziniert aufgenommen hat, der aus diesen Begegnungen gerne etwas Neues für sich mitgenommen hat. „Wenn man Kunden und Familien über Jahrzehnte betreut, baut man eine enge Verbindung zu ihnen auf.“
„In 50 Jahren ist es immer weitergegangen.“
Ulrich Brökelschen hat bereits viele Krisen erfolgreich überwunden. Einschneidende Erlebnisse waren wie für alle im Finanzsektor Tätigen der Zweite Golfkrieg, die Finanzkrise 2008 oder die Corona-Pandemie, die die Märkte im ersten Quartal 2020 erschütterte. Besonders an solchen Tagen war ihm wichtig, Ruhe walten zu lassen und den Kunden die dringend benötigte Zuversicht zu geben.
„Als Vermögensverwalter muss man dazu fähig sein, nicht nur die Freude, sondern auch den Schmerz des Kunden nachzuempfinden. Dann fällt es leichter, auch in schwierigen Zeiten gute Empfehlungen auszusprechen und verantwortungsvolle Entscheidungen zu treffen.“ Er ist selbst so investiert, wie er es seinen Kunden empfiehlt. Er spürt daher auch an seinem privaten Vermögen die Auswirkungen seiner Entscheidungen.
Dank seines Einfühlungsvermögens und Fingerspitzengefühls gelingt ihm Zuversicht immer wieder sehr gut – auch und gerade dann, wenn eine Situation mal aussichtslos scheint. „In 50 Jahren ist es immer weitergegangen.“ Das Vertrauen seiner Kunden bestätigt seine Haltung.
Erst kürzlich ereilte die VM ein tiefgreifender Einschnitt, als die Interessen der Kunden bei der Bethmann Bank nicht mehr als gewahrt angesehen wurden und die Zusammenarbeit daraufhin beendet wurde. Ulrich Brökelschen setzte sich daraufhin mit dem Team der VM Dortmund dafür ein, mehr als 700 Kunden mit einem Volumen von über 1,1 Milliarden Euro zur Münchener V-Bank zu übertragen. Diese hält er für einen wichtigen strategischen Partner an der Seite der VM, mit dem er in eine vielversprechende Zukunft blickt. Dennoch: Der Transfer der Kunden war kein leichtes Unterfangen, doch eine Notwendigkeit, um die Kunden weiter persönlich und unter dem Dach der VM betreuen zu können. Solange es im Sinne seiner Kunden ist, setzt er auch nach 50 Jahren gerne weiter alle Hebel in Bewegung und wählt wie so oft auch mal den unbequemen Weg, um sich für sie starkzumachen. Hieraus entstanden jahrzehntelange und enge Partnerschaften zwischen ihm und seinen Kunden.
Das Thema Verbindlichkeit ist für Ulrich Brökelschen im Kleinen wie im Großen sehr wichtig. So würde er es begrüßen, besonders in der Finanzbranche wieder mehr persönlich haftende Gesellschafter zu sehen, die sich intrinsisch für eine gute Sache engagieren. Er bedauert, dass es in der heutigen Geschäftswelt viele negative Beispiele gibt, die zeigen, dass viele Menschen nur auf ihren eigenen Profit aus sind. Aus seiner Sicht können so keine nachhaltigen Geschäfts- und Kundenbeziehungen entstehen, die für ein wertschöpfendes Vermögenswachstum der Kunden, Unternehmen und der Wirtschaft als Ganzer so dringend erforderlich sind.
„Es gibt immer Versuchungen, sich über verschiedene Wege zu bereichern. Doch Ehrlichkeit währt am längsten, und Vertrauen ist das allerhöchste Gut für eine erfolgreiche Zusammenarbeit – auf beiden Seiten. Wenn die Beziehung zum Kunden stimmt, dann klappt der Rest fast wie von selbst.“
Aus Ulrich Brökelschens Sicht tun sich bei seinen Kunden je nach Alter große Unterschiede auf: Ältere Generationen sind in ihrem Anlagestil und Risikoempfinden eher konservativ veranlagt – auch weil sie bereits einige Krisen miterlebt und in finanzieller Hinsicht erlitten haben. Jüngere Generationen hingegen haben erst wenige oder noch gar keine Rückschläge erlebt, und durch ihre digitale Kompetenz sind sie sehr gut informiert und haben Trends wie Apple oder Nvidia schnell auf dem Schirm. Was diese Art von Anlegern seiner Ansicht nach zu stark ausblendet: dass das Versprechen hoher Erträge besonders während einer Niedrigzinspolitik auch ein gewisses Risiko bergen kann. Er rät: „Augen auf. In bestimmten Marktphasen muss man lernen, sich auch mal mit etwas weniger zufriedenzugeben.“
Trotz aller Heterogenität bei den Kundengruppen stellt Ulrich Brökelschen weiterhin sehr erfreut fest, dass der Wunsch nach persönlichem Kontakt zum Vermögensverwalter noch immer stark vorhanden ist:
„In Zeiten von endlosen Warteschleifen, Computerstimmen am Telefon und ständig wechselnden Ansprechpartnern wissen alle Kundengruppen den persönlichen Kontakt zum Vermögensverwalter mehr denn je zu schätzen.“
Für die Zukunft der VM Vermögens-Management GmbH wünscht sich Ulrich Brökelschen noch mehr jüngeren Zuwachs – nicht nur um die neue Generation frühzeitig an das Geschäft der VM Vermögens-Management GmbH heranzuführen, sondern auch weil er den Wissenstransfer zwischen den verschiedenen Mitarbeitenden immer als sehr bereichernd empfunden hat: „Wir befruchten uns gegenseitig.“ – Durch die Türen des großen Dortmunder Büros, die stets offen stehen, wird sich nicht selten eben mal zugerufen, wenn der Wert einer Aktie gerade steigt oder fällt. Diesen Austausch mit seinen Kollegen möchte er noch lange genießen.
Auch nach seinem 50-jährigen Jubiläum plant Ulrich Brökelschen, im operativen Tagesgeschäft tätig zu sein: „Ich freue mich darauf, meine Kunden noch lange Zeit begleiten zu dürfen.“